Kaffee mit Zucker? ist eine Inszenierung zwischen Materialperformance, biografischem- und zeitgenössischem Dokumentartheater. Die beiden Materialien Kaffee und Zucker bestimmen in ihren unterschiedlichsten Aggregatzuständen die Bühne. Von ihnen ausgehend, werden deutsche Einwanderungsgeschichten in Mittelamerika und ihre kolonialen Kontinuitäten verhandelt. Die Performerin Laia RiCa ist in El Salvador und Deutschland aufgewachsen. Diese biographische Erfahrung bringt sie in das Stück ein: Das Ringen mit zwei Welten, der konstante Verdacht auf Verrat von “Wurzeln” und das Hinterfragen von Minderwertigkeits- und Überlegenheitsgefühlen. Aus Kaffeebohnen und Zuckerwatte, aus biographischem Material und historischen Quellen, aus Video-Fragmenten und Live-Musik entsteht eine bildstarke, inhaltlich dichte und sinnliche Inszenierung.
Laia Ribera Cañénguez, geboren in El Salvador, hat Physical Theatre in Barcelona und Theaterpädagogik an der Universität der Künste Berlin studiert. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Dokumentar- und Objekttheater, zwischen Performance, Physical und Visual Theatre, mit einem starken Bezug zur bildenden Kunst. 2015 zog sie aus Mittelamerika nach Berlin.